Nach Batu Feringhi fahre ich für ein paar Tage, um aus Georgetown raus zu kommen.
Wenigstens einmal im Leben ist die komplett sinnlose Star Trek-Trivia-Wissensbasis zu etwas nützlich. Das Wort Ferenghi stammt aus dem Arabischen und bedeutet „Fremder“. Großartig, aber das hätte der Reiseführer auch gewußt und der sagt uns noch, dass „Batu“ Felsen auf Malay heißt.

Man kann mit dem Linienbus 101 hierher fahren. Aussteigen an der Petronas Tanke und zu Annies Homestay zu Fuß. Ich schwitze wie ein Pferd, da heute mal die Sonne draußen ist. Hier gibt es Hotelketten und Urlauber. Der Ort hat eindeutig ein Friseurproblem, die Spezies hat sich hier unkontrolliert ausgebreitet und eine der Haupteinnahmequellen scheinen Haarschnitte zu sein. Ansonsten ist tagsüber tote Hose – die meisten Ladengeschäfte sind zu und die Tourismusindustrie arbeitet auf ca. 20% ihrer Maximalleistung. Nachts kurbeln dann alle ihre Läden hoch und packen ihre Waren aus. Man schiebt sich durch eine riesige Reihe billiger Uhren und das die Sätze sind aus anderen Ländern wohlvertraut: „Sir, look at my store.“ Oder das klassische: „Massage?“

Der Starbucks ist bis auf den letzten Platz besetzt und fest in chinesischer Hand. Ich setze mich zufrieden an einen gerade frei werdenden Tisch. Für chinesische Touristen dürfte Malaysia ein idealer Ort sein – es gibt einen größeren chinesischen Bevölkerungsanteil und die meisten Schilder sind zweisprachig.

Einen schönen Tag habe ich aber doch – im Tropical Spice Garden, hier die Facebook Page. Tropical Spice Garden ist richtig großartig – ein Regenwald-Gartenprojekt und wie Wikipedia zum Durchlaufen. Der Audioguide umfasst 80 Titel. Es gibt riesige Libellen zu bestaunen. Und eine inmitten dieser Oase von Regenwald finden sich alle möglichen Pflanzen von Palmen zu Gewürzen und Teesträuchern. Selbst einem ungebildeten Pflanzenbanausen wie mir geht hier das Herz auf. Auf dem Weg dorthin finde ich den chinesischen Friedhof, der an einem Steilhang angelegt und komplett zugewuchert ist. Ich halte inne.

Gut, aber ansonsten erinnert mich Batu Ferringhi an Ko Samui: Pauschaltouristen, viel Verkehr und Tourikommerz. Um ein Zitat von Slavoj Zizek abzuwandeln: Ich träumte von einem schönen Ort und Entspannung – stattdessen stand ich in Autoabgasen.

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