Es gibt Gründe, warum du nicht deinen Träumen gefolgt bist. Warum du die Weltreise nie angetreten hast.
So eine große Sache macht Angst. Es ist ein riesiges Projekt. Das sehr viele unbekannte Details beinhaltet. Du kennst viele der Folgen nicht, die auf dich zukommen werden. Du weißt nicht, wo du anfangen sollst. Die Umsetzung erscheint dir unglaublich riesig.
Du weißt nicht, wie du eine Reiseroute am besten planst. Und ob du alle Visa auch vor Ort erhältst. Und du weißt nicht, was du nach der Weltreise machen sollst. Und ob das Geld ausreicht. Du weißt nur, dass der Weg lang sein wird. Und dass es viel Ungewissheit geben wird.
Du wirst dein Ziel verlieren, wenn du dich im Vorfeld zu sehr mit den Details beschäftigst. Und eine Folge davon ist Passivität. Das Projekt wieder aufzugeben. Damit zu scheitern, bevor du angefangen hast.
Es ist normal am Anfang unsicher zu sein. Wichtig ist, dass du den ersten Schritt unternimmst. Der Weg in das Neue beginnt mit einem Schritt. Und das ist das ganze Geheimnis: du musst nur einen Schritt unternehmen.
Planung an sich ist gut, aber zu viel Planung lähmt. Ich bin bei der Recherche nach Bestimmungen zu Visa ziemlich unruhig geworden. Weil ich Gewissheit haben wollte, ob ich in die USA einreisen kann oder nicht. Ich habe mich selbst ein paar Tage lang fast verrückt gemacht deswegen. Heute weiß ich, dass es diese Gewissheit nicht geben wird. Selbst mit einem Visum in der Tasche kann ich an der Grenze abgewiesen werden. Ich habe gelernt diese Unsicherheit auszuhalten. Und mich darauf einzulassen. Denn all die Planung vom Schreibtisch zu Hause aus, ersetzt nicht das Losgehen.
Wenn ich etwas Neues starten will, dann unternehme ich einen gezielten Schritt. Der Schritt muss nicht groß sein. Und er muss keine Auswirkungen haben. Er muss im Nachhinein auch noch nicht mal in die richtige Richtung führen. Er muss nur unternommen werden.
Du kannst später immer noch herausfinden, ob du in die richtige Richtung gelaufen bist oder der Schritt ein Fehltritt war. Du musst nur etwas auslösen. Etwas beginnen.
Als meine Freundin unsere Weltreise starten wollte, hat sie sich zuerst um einen Punkt gekümmert: was passiert mit den beiden Katzen? Sie hat ihre Eltern gefragt, ob sie die Katzen bei sich aufnehmen.
Der erste Schritt ist der Schwerste. Du verlässt das Gewohnte. Du hast Angst. Aber wenn du deine Vorsicht überwunden hast, wird alles einfacher. Jeder nächste Schritt wird viel leichter. Es ist genau wie bei einer Bergwanderung. Du fängst nicht mit dem Gipfelsturm an. Sondern indem du im flachen Tal einen Fuß vor den anderen setzt. Und wenn du läufst, erfolgt jeder Schritt automatisch. Aufzuhören scheint mehr Anstrengung zu erfordern, als weiterzugehen. Auf einmal gehst du ganz mühelos weiter. Schritt für Schritt.
Du musst deine Route nicht bis ins letzte Detail geplant haben. Die nächsten Schritte ergeben sich auf dem Weg. Du findest Unterkünfte. Und Essen. Es ist alles da. Niemand verhungert heute auf einer Weltreise. Du wirst immer Wege finden, um weiterzukommen.
Im Nachhinein ist jede Unwegsamkeit ein Teil des großen Abenteuers. Wenn du auf deine Reise zurückblickst. Und auf zahlreiche, schöne Erinnerungen zurückschaust.
Du wirst auf deinem Weg auf Menschen treffen, die dir weiterhelfen. Sei es der zufällig vorbei kommende Anwohner, der dir den Weg zu deinem Hostel zeigt. Wenn du in einer Seitengasse stehst und den Weg nicht findest. Und keinen Handy-Empfang hast. Oder der Reisende, der dir seine Geschichte mit auf den Weg gibt, die dich tief bewegt hat. All das passiert.
Du musst einfach nur losgehen. Und einen Fuß vor den anderen zu setzen.
Hallo Chris,
wunderbar, wie du das beschreibst. Der erste Schritt ist wirklich das und der Schwerste und dann wird schnell klar, dass alles gut wird und irgendwie läuft 🙂
Ein tolles Headerbild auch! Gefällt mir super!
Schöne Grüße aus Bali – ich bin vor 5 Monaten aufgebrochen.
Christin
Hi Christin! Danke! Bali hört sich super an. Indonesien wartet noch auf mich, nächstes Jahr werde ich dort auch mal vorbeischauen. Dir viel Spaß weiterhin!
Auch ich stimme zu, dass der erste Schritt die meiste Überwindung kostet, auch wenn man nicht gleich eine Weltreise macht, sondern auch einfach das Gewohnte verlässt. Danke für den schönen Post!