Es ist die wahrscheinlich schönste Art um nach Luang Prabang zu kommen – mit einer Bootstour über den Mekong. Die Fahrt kann man für aktuell 1650 Baht in Chiang Rai buchen. Wir buchen bei einem Travel Agent neben dem Katzencafé. Jedes Reisebüro bietet die Tour an und wahrscheinlich auch jedes Guest House.
Eigentlich muss man sich um nichts kümmern. Der ganze Ablauf ist durchgeplant und man wird einfach von Transportmittel zu Transportmittel durchgereicht. Das ist easy.
Inhaltsverzeichnis
- Vorbereitung für das Laos Visa
- Die Fahrt zur Grenze in Thailand in Chiang Khong
- Von der Grenze in Huay Xai zum Slow Boat
- Von Huay Xai nach Pakbeng mit dem Boot
- Eine Nacht (und das genügt) in Pakbeng
- Von Pakbeng nach Luang Prabang
- Die Ankunft in Luang Prabang
- Alternative Variante: alles selbst organisieren
- Fazit
Vorbereitung für das Laos Visa
Für das Visa on Arrival in Laos sollte man einige Vorbereitungen treffen. Am besten, man erledigt alles vor der Abreise in Thailand. Das Land Laos möchte an harte Devisen kommen und nimmt deswegen am liebsten US-Dollar für die Gebühren. Die Scheine sollten neuwertig ausehen und keine Beschädigungen aufweisen, sonst werden sie von den Beamten nicht akzepiert. An US-Dollar kommt man in Thailand an Wechselstuben gegen Euro oder Thai Baht.
Pro Person kostet das Laos-Visa für deutsche Staatsbürger derzeit 30 USD. Vor 8 Uhr morgens, nach 8 Uhr abends und an Wochenenden fallen 1 USD zusätzlicher Gebühr an. Dazu benötigt man ein Passfoto. Wir hatten keine dabei, in Chiang Rai konnten wir bei Fotogeschäften Fotos anfertigen lassen. Kostenpunkt für die Fotos: 150 Baht.
Die Fahrt zur Grenze in Thailand in Chiang Khong
Der Minivan steht wie vereinbart um kurz nach 6 vor unserem Guest House in Chiang Rai. Der Fahrer ist ein bißchen penibel und lässt sich von uns noch unsere US-Dollar für das Laos-Visa und unsere Ausreise-Karten von Thailand zeigen. Das ist allerdings verständlich. Er hat sicher keine Lust darauf, wegen fehlender Papiere wieder zurück nach Chiang Rai zu fahren.
2 Stunden später kommen wir am thailändischen Grenzort Chiang Khong an. Wir halten kurz an einer Tankstelle vor der Grenze und bekommen alle Umhängeschilder um, damit wir der Gruppe zuordenbar sind.
Dort erklärt der Fahrer nochmal den Ablauf und meint, dass wir auf der Thai-Seite möglichst kein Geld wechseln sollten, der Wechselkurs dort sei mies. Der Minivan-Fahrer bringt uns noch zum Grenzschalter und dann heißt es Tschüss, Thailand.
Hinter der Passkontrolle wartet ein großer Reisebus als Shuttle, der über die Mekong-Brücke auf die laotische Seite fährt. Jeder Grenzgänger muss mit diesem Bus fahren, man kann nicht zum laotischen Grenzposten zu Fuß laufen. Wir haben vom Fahrer des Minivan noch ein Ticket für den Bus bekommen und zahlen daher keine 30 Baht, die der Bus regulär kostet.
Auf der anderen Seite des Mekong am Grenzposten von Laos erwartet uns ein identisch aussehendes Gebäude. Hier heißt es erstmal: Papiere ausfüllen. Ein Din A4-Formular, dann noch Ankuft- und Abreise-Karte für das Visum. Danach läuft alles zügig und professionell ab. Am ersten Schalter gibt man Pass und Visumantrag sowie Gebühr ab, am nächsten Schalter erhält man den Pass mit dem Visum zurück.
Noch vor der Einreise kann man laotisches Geld am ATM ziehen oder Geld an einer Wechselstube tauschen.
Von der Grenze in Huay Xai zum Slow Boat
Eine Angestellte unserers Reiseveranstalters fängt uns ab und lässt uns nochmal unsere Namen in eine Liste eintragen. Dann geht es durch die eigentliche Grenze wo uns nur noch ein einzelner Beamter ohne Uniform durchwinkt. Sehr unspektakulär. Hier warten dann größere Sammeltaxis der Reiseveranstalter, die zwar Tuk Tuk heißen, aber kleine Lastwagen sind und alle Touristen für das Slow Boat einsammeln.
Wir werden aufgeladen und fahren eine ganze Weile durch Huay Xai, bis wir am Büro des Reiseveranstalters ankommen. Inzwischen ist es 10 Uhr. Dort gibt es nochmal einen Hinweis zum Ablauf. Und die Möglichkeit direkt ein Zimmer in Pakbeng zu buchen. Und Baguettes sowie Getränke für die Fahrt zu kaufen. Und wir bekommen ein Ticket in die Hand gedrückt für die Bootsfahrt (dieses unbedingt aufheben für Tag 2).
Eine Stunde später geht es zurück auf die Tuk-Tuks und wir werden zur Anlaufstelle der Boote gebracht. Eigentlich haben alle aus unserer Gruppe eine Platzreservierung bekommen, nur hält sich keiner daran. Und es sind heute so viele Leute anwesend, dass zwei Boote fahren. Wir kommen auf das zweite Boot. Auch hier gibt es nochmal Aufenthalt und es geht letzten Endes erst gegen 12 Uhr los.
Von Huay Xai nach Pakbeng mit dem Boot
Die Fahrt ist schön. Aber leider gibt es einen Wermutstropfen (Achtung, Kalauergefahr!). Nämlich hart saufende Sauftouristen. Eine Gruppe gerade der Adoleszenz entwachsener Knaben trinkt sämtliche Biervorräte einer riesigen Kühltruhe leer. Es wird gegrölt und dazu wird das Boot mit schweinelautem Hip-Hop bespaßt. Wie junge Hundewelpen, die zum ersten Mal Freigang haben und jetzt die Welt entdecken. Von wegen “Slow Boat” und “ruhige Natur”. Der Dieselmotor im Heck rattert auch ordenlich laut. Da hilft nur Kopfhörer aufsetzen und durch.
Eine Nacht (und das genügt) in Pakbeng
Wir kommen kurz vor 6 in Pakbeng an. Das soll der Ort sein sein? Neben uns liegt ein Boot, in das gerade Zementsäcke geladen werden. Ein verblasstes Werbeplakat für die Region Udomxai empfängt uns. Vermutlich ist das mit dem Satz “der Ort macht wenig aus seinem touristischen Potential” gemeint. Länger als eine Nacht möchte man nicht unbedingt hier bleiben.
Sobald wir vom Boot unten sind, werden wir von Leuten umringt, die uns direkt ein Zimmer vermieten möchten und mit Tuk-Tuks uns dorthin fahren wollen. Darauf sind wir vorbereitet und nutzen einfach die Masse aus, um uns aus den Fängen der Werber zu winden. Wir laufen einfach den Berg hoch, um selbst nach Zimmern zu suchen. Es gab da den Tipp “je höher oben, desto günstiger sind die Zimmer”. Das stellt sich als falsch heraus. Weit kommen wir nicht, direkt am ersten Haus begrüßt uns eine Frau mit “Room for 10.000 Kip?” Wir sparen uns weiteres Suchen und checken direkt ein.
Buchen muss man hier wirklich nichts im Vorfeld, denn der ganze Ort lebt ausschließlich davon, dass abends Boote andocken. Und es gibt eine Überkapazität an Betten. Ansonsten gibt es hier noch Restaurants und Bars mit Blick auf den Mekong, wenn es nur nicht schon dunkel wäre. Im Unterschied zu Thailand finden sich an jedem Verkaufsstand Baguettes, Croissants und Muffins. Der französische Einfluss ist kulinarisch definitiv spürbar.
Der Abend ist ziemlich kurz und um 9 Uhr sind wir schon im Bett. Man sollte hier am besten direkt nach dem Einchecken essen gehen, da hier alles früh schließt. Am nächsten Morgen geht es auch früh weiter. Wir stehen relativ spät auf und als wir um 7 Uhr frühstücken laufen schon die ersten Leute in Richtung Anlegestelle.
Von Pakbeng nach Luang Prabang
Alle Guest Houses bieten Frühstück an und verkaufen belegte Baguettes sowie Getränke für die Fahrt. Kurz nach 8 sollte man zur Bootsanlegestelle gehen, um sich noch Plätze aussuchen zu können.
Die Abfahrtszeit des Boots wurde auf dem Ticket mit 8:30 Uhr angegeben. Platzreservierungen gibt es heute nicht. Wie alle Leute von zwei Booten des Vortags auf das eine Boot passen, ist mir ein Rätsel. Alle passen am Ende auf das Boot und irgendwann nach 9 Uhr geht es weiter. Alle großen Rucksäcke und Taschen werden unter Bord verstaut. Wichtig: Man kommt während der Fahrt nicht an die verstauten Gepäckstücke, also alle Sachen, die man benötigt, an sich nehmen.
Und dann geht es an immergrüner Landschaft entlang den Mekong stromabwärts. Die Natur ist grandios. Ab und zu grasen ein paar Ziegen oder Kühe am Rand. Und manchmal hält das Boot an kleinen Dörfern und die dort lebenden Kids winken uns zu. Heute ist alles entspannt und friedlich.
Die Ankunft in Luang Prabang
Wir kommen um 16:30 Uhr in Luang Prabang an. Das Pier sieht unscheinbar aus. Großer Bahnhof beim Ausstieg, 120 Leute müssen inklusive Gepäck vom Boot. Wir sind erstmal auf das schlimmste gefasst, da wir im Vorfeld einiges über Taxi-Mafia und Phantasiepreise gelesen haben. Denn die Anlegestelle liegt 10 km außerhalb der Stadt.
Aber dann kommt alles ganz anders. Es gibt ein Häuschen an dem man ein offizielles Ticket für die Tuk-Tuks kauft. Auch hier sind Tuk-Tuks wieder kleine Lastwagen. Das Ticket kostet 20.000 Kip pro Person, was absolut fair und angemessen ist. Dafür werden wir direkt bis an unser im Vorfeld gebuchtes Guest House gefahren. Das Ticket ist nicht mehr in dem Pauschalpreis für die Tour enthalten.
Alternative Variante: alles selbst organisieren
Alternativ zum Pauschalpaket kann die Bootsfahrt auch selbst organisiert werden. Allerdings ist es relativ aufwendig, da ziemlich viele Zwischenfahrten mit dem Tuk-Tuk und Bus anfallen, die sich alle aufsummieren. Das Ticket für die Bootsfahrt alleine beläuft sich auf 220.000 Kip. Hier ein englischsprachiger Blog-Artikel von Nomadasaurus dazu.
Der eigentliche Knackpunkt ist die Zeit: das muss alles so passen, dass man um 11 Uhr auf dem Boot ist. Und gerade die Grenzüberquerung ist ein Risikofaktor, wenn man von Chiang Rai aus losfährt. Das geht vermutlich auch, ist aber deutlich anstrengender als das Pauschalpaket. Oder man baut eine Übernachtung in Chiang Khong oder besser Huay Xai ein, um morgens direkt auf das Slow Boat zu kommen.
Fazit
Ich kann das Slow Boat auf jeden Fall empfehlen. Ich bin vor 2 Jahren die Strecke in umgekehrter Richtung mit einem Nachtbus gefahren, und das kann ich definitiv nicht zur Nachahmung empfehlen. Denn die Straßen in Nord-Laos sind auf dem Niveau eines Steinbruchs. Ich kam nach 12 Stunden brutalstmöglich durchgeschüttelt mitten in der Nacht in Huay Xai an. Das Slow Boat dagegen war eine schöne Erfahrung (trotz der Sauftouristen von Tag 1!).
Alles in allem: eine großartige Art zu reisen und ein Highlight in Nordthailand und Laos!
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Schöner Bericht! Wir sind gestern und heute mit dem Slow Boat die Strecke gefahren und abgesehen von den Ankunftszeiten ist das nach wie vor so. Wir haben alles selbst organisiert und daher eine Nacht in Huay Xai übernachtet. Das Ticket für das Slow Boat haben wir direkt in der Unterkunft gebucht für 240.000 Kip inkl. TukTuk, das uns zur Anlegestelle (3km außerhalb) gebracht hat.
Wir fanden die Fahrt richtig toll und sehr entspannt!