In 2 Wochen durch den Norden von Laos in drei Stationen. Über Luang Prabang nach Vang Vieng und Vientane. Die entspannte Gelassenheit des Landes zieht uns auch dieses Mal in ihren Bann.

Luang Prabang – die Verschlafenheit in Indochina

Nach einer Nacht in Pakbeng kommen wir nach der Fahrt mit dem Slow Boat im touristischen Zentrum von Laos an. Warum alle hier her kommen, habe ich schon letztes Mal in Luang Prabang erlebt. Die Stadt hat Charme. Direkt am Mekong gelegen, umrundet von grünen Hügeln. Die Geschichte von Laos mit Indochina ist hier zu spüren mit schönen Häusern aus der Kolonialzeit. Und alten und wirklich schönen Tempeln.

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Restaurants jeder Küche und Preisklasse finden sich an den Ufern der beiden Flüsse. Und die Verschlafenheit der Stadt hat etwas. Vielleicht ändert sich das bald, denn in Kooperation mit China wird Laos demnächst an das chinesische Bahnnetz angeschlossen. Mit einer Strecke von Kunming über Luang Prabang bis Vientiane. Dann ist Laos nicht mehr „landlocked“ und zumindest für Chinesen gut zu erreichen, die als Touristen in Luang Prabang deutlich präsent sind.

Aber noch ist davon nichts zu sehen in Luang Prabang. Man tut hier nicht viel. Maximal die Stufen zu Mount Phousi hochsteigen und einem buddhistischen Mönch beim Runterblicken zusehen. Das sagt eigentlich alles über den Charakter dieser Stadt aus.

Weiter geht es nach Vang Vieng mit dem Minibus, den wir für 100.000 Kip in unserem Guest House gebucht haben. Wahrscheinlich ist das die direkteste Art weiterzukommen. Mit Abholung am Hostel in Luang Prabang und Drop Off im Zentrum von Vang Vieng, wo dann alles in Laufweite liegt. Unbedingt nachfragen, wenn man einen Minibus bucht, ob er auch ins Zentrum fährt, da einige Anbieter die Fahrgäste außerhalb absetzen und dann eine Taxifahrt fällig wird.

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Vang Vieng – Die Bergkulisse

Die einen meiden Vang Vieng aus Prinzip. Und ich kann nachvollziehen warum. Die Backpacker-Absteigen heißen hier „Chillaos“. Nicht nur der Hostelname stammt direkt aus der Wortspielhölle. Aber direkt gegenüber auf der anderen Straßenseite ist im Guest House schon nichts mehr vom Partytreiben zu hören. Und die wilden Ausschweifungen von früher sind eh vergessen. Hier fährt allenfalls mal abends ein einzelnes Auto mit lauter Musik und kreischenden Teeny-Girls vorbei. Und nachmittags ist es unglaublich ruhig. Eigentlich müsste jetzt Anfang Dezember die Hochsaison losgehen. Aber das hat scheinbar niemand den Gästen gesagt. Denn die fehlen im Moment. Klar, es sind Leute hier. Aber keine riesigen Massen. Wir sind oft die einzigen Gäste in Restaurants und haben ganze Aussichtsterrassen für uns alleine.

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Unvergesslich ist die Wanderung zur Lusi Höhle. Du gehst einfach über die Holzbrücke über den Fluß und dann geht es an Kuhherden vorbei in Richtung Berge. Und ab da ist man dann komplett draußen aus Vang Vieng und mitten auf dem Land. Und das ist ziemlich nah dran an Urlaub auf dem Bauernhof. Nur eben in Südostasien. Die Höhle macht um 16 Uhr zu. Für 10.000 Kip gibt es eine Stirnlampe und man klettert steile Holzleitern hoch. Wer hätte gedacht, dass Vang Vieng so viel schöne Natur zu bieten hat.

Weiter geht es auch hier mit dem Minibus nach Vientiane für 80.000 Kip pro Person. Minibus sowie VIP-Busse können überall in Vang Vieng gebucht werden. An kleinen Reisebüros besteht hier wirklich kein Mangel.

Vientiane – Die Restaurantszene am Mekong

Die Hauptstadt von Laos hatte ich vor 2 Jahren ins Herz geschlossen. Die Stadt ist so hübsch hässlich, dass ich sie fast schon wieder gut finde. Graue, sozialistische Plattenbauten und eigentlich zu viel Verkehr. Das Wahrzeichen, der Patuxai Triumphbogen, sieht vom Zahn der Zeit angenagt aus wie ein antikes Bauwerk. Dabei stammt er von 1968.

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Aber dann gibt es die Mekong-Promenade. Nachts wird die Straße für den Verkehr gesperrt und die Besucher des Nachtmarkts flanieren am Mekong entlang. Nachmittags wird der Markt aufgebaut. Die Stände sind zusammengepackt auf Anhängern in einem Hof gelagert. Und Arbeiter fahren mit Mofas, die aus Mad Max stammen könnten, die Anhänger auf den Chao Anouvong Platz. Und zum Abbau um Mitternacht auch wieder zurück, was ohrenbetäubend laut ist. Hier in den Gassen um den Nachtmarkt ist abends halb Vientiane unterwegs. Außerdem sind die meisten Hostels in der Gegend.

Es gibt weiter nördlich weitere Restaurants am Ufer. Aber die Gentrifizierung liegt noch etliche Jahre weit in der Zukunft. Vientiane befindet sich deutlich spürbar entfernt von „boomende Metropole“. Urbaner wird es nicht in Laos. Vientiane ist in etwa auf dem Niveau einer größeren Provinzstadt in Thailand. Alles ist kompakt und in Laufweite zu erreichen. Und es gibt ein paar schicke Cafés, die einen ganz ordentlichen Flat White zaubern können. Und die Restaurantszene ist so international, wie es in Laos werden kann: insbesondere koreanische Expats haben sich hier niedergelassen.

Der Norden von Laos war auch dieses Mal schön. Mehr musste es allerdings auch nicht sein, da die Straßenverhältnisse ziemlich übel sind. Die 8 Stunden nach Phonsavan zum „Plain of Jars“ sind uns dieses Mal zu weit. Wir fahren mit dem Nachtzug zurück nach Bangkok.

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