Wir verabschieden uns von Moab. Der Weg in die Rocky Mountains über den Scenic Bypass führt uns durch einen Canyon an einem Flusslauf entlang. Im Laufe des Tages ändert sich die Landschaft deutlich.

Eine alpine Berglandschaft verdrängt die Wüste. Es wird grüner und jetzt im Herbst ist die Vegetation auch gelb eingefärbt. Vorbei an unzähligen Campingplätzen fahren wir in den Rocky Mountains National Park. Die Straße schlängelt sich auf über 3500 Meter hoch. Es wird karg in der Tundra der Bergwelt. Schwarzbären sehen wir nicht, wohl aber Elche. Und Touristen im Elch-Paparazzi-Modus mit den riesigsten Fotoobjektiven aller Zeiten, die von den Rangern nur mühsam in Schach gehalten werden.

Es wird langsam dunkel und der private Campingplatz am Ende des Parks will $40 für einen Zeltplatz. Das ist mal eine Ansage und uns deutlich zu viel. Wir fahren weiter. Im nahegelegenen Ort Drake finden wir dann Zuflucht im „River Forks Inn“. Die günstigste Übernachtung mit $15 für eine Zeltstätte. Inklusive Wifi und Fernseher in der Lobby. Und wir haben Frühstück am nächsten Morgen, das sicher nur für die Hotelgäste bestimmt war. Aber wir merken das erst zu spät, und gegessen ist gegessen.

Nach einer Wanderung um den Cub Lake kehren wir im „Egg & I“ Dinner in Estes Park ein. Das Städtchen ist ansonsten ein touristischer Ort, hier dagegen sitzen die Locals. Es steht eine lange Fahrt an. Durch die Ödnis des absoluten Garnichts von Nebraska fahren wir nach South Dakota und abends landen wir erschöpft in einem Motel in Rapid City.

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Mount Rushmore ist nahe und ein Besuch dort ist für $11 Parkplatzgebühren zu haben. Das Parkplatzticket gilt ein ganzes Jahr lang! Was bei einem Mietwagen kein wirklicher Vorteil ist. Bei einem eigenen Wagen sähe das anders aus, aber South Dakota liegt auch mitten im Nichts und hier kommt man nicht mal eben so vorbei. Das unfertige Crazy Horse Monument in der Nähe lassen wir ausfallen.

Es gibt in der Empfangshalle eine Gedenktafel ist eine Erinnerung an die Berliner Mauer aus Sicht der Lakota Tribe. Und Thomas Jefferson bewirbt den Eiscreme-Shop. Also alles genau wie erwartet: hinfahren, gucken, weiterfahren. Wir sind schließlich auf einem Roadtrip unterwegs.

Ich bin mir zwar sicher, den Stadtnamen „Rapid City“ nicht wörtlich genommen zu haben, werde aber zum ersten Mal von einem Highway Cop angehalten. Nachdem er meinen Akzent hört, will er noch nicht mal Pass und Führerschein sehen und wir kommen mit einer mündlichen Verwarnung davon.

Zwischenstopp in Sioux Falls in einem sehr lauten Motel 6 und am nächsten Tag weiter nach Madison, Wisconsin.

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