Eine der besten Wanderungen der Welt soll Angel´s Landing im Zion Nationalpark sein. Ob der Trail diesen hohen Anspruch halten würde? Wir wollten es herausfinden.

Es war im Vorfeld kaum abzuschätzen, wie hart die Wanderung werden würde. Nachdem ich alle möglichen Einschätzungen gelesen hatte. Und der Lonely Planet mit der Beschreibung aufwartet: “‘How far did you get?’ is the question asked every morning at coffee shops all over Springdale, as hikers compare notes on Angels Landing.”

Das stellte sich dann doch als überzogen heraus. Der Trail ist anstrengend, aber machbar. Und belohnt einen mit einer traumhaften Aussicht über gesamten Canyon.

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Zion Nationalpark – die Basics

Den Canyon im Zion Nationalpark in Utah erreicht man am besten über die Ortschaft Springdale. Am besten parkt man dort, denn im Park selbst gibt es keine Parkplätze und der Canyon ist zwischen April und Oktober für Autos gesperrt. Springdale besteht aus einer langen Straße und der kostenlose Shuttlebus durchfährt den Ort komplett und setzt die Leute am Eingang und Besucherzentrum ab. Dort kann man nochmal seine Wasserflasche auffüllen oder im Besuchershop einkaufen gehen.

Anders als in den größeren Nationalparks ist es hier nicht nötig Wanderkarten zu kaufen. Alles spielt sich hier im kurzen und engen Canyon ab und die Weg sind gut ausgeschildert. Dazu ist alles auf den Karten des Nationalparks abgebildet. Die Website des Zion Nationalparks bietet einen Hiking Guide mit Wanderungen in allen Schwierigkeitsstufen.

Ein Verlaufen ist eigentlich ausgeschloßen – denn keiner der Wege bis auf „The Narrows“ führt aus dem Canyon hinaus.

Die Hauptwanderungen sind “The Narrows” und Angels Landing. Wanderungen in “The Narrows” führen durch den Fluß und dafür benötigt man wasserfeste Schuhe, die am Parkeingang bei Verleihfirmen gemietet werden können.

Ab dem Besucherzentrum startet die zweite Shuttlebuslinie, die durch den Canyon fährt und alle Trailheads ansteuert. Man befindet sich unten im Canyon und sucht sich einfach Haltestellen mit dem Bus aus.

Angel´s Landing – der Trail

Dauer: 4-5 Stunden

Länge: 5,4 Meilen / 8,6 Kilometer Rundweg

Höhenunterschied: 1500 ft / 457 Meter

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Der Weg startet an The Grotto, wo einen der Shuttle Bus absetzt. Über eine Fußgängerbrücke geht es über den Virgin River. In Serpentinen geht es aufwärts. Der Weg ist der West Rim Trail, dem  man bis zum Scout´s Lookout folgt. Erst durch den unteren Hang mit Vegetation, später weiter am Felshang entlang. Der Weg liegt in der prallen Sonne und man ist froh, als er irgendwann in eine hochgelegene Schlucht führt, wo es deutlich kühler und schattiger wird. Dort führen weitere Serpentinen hoch bis zum Scout´s Lookout Punkt. 

Erst ab hier startet der eigentliche Angel´s Landing Trail, der ab hier mit 0.5 Meilen Distanz angegeben ist. Eine Metallkette markiert den Weg. Und ab hier ist es nicht mehr Wandern, sondern ein Klettern über Felsen. Auch kein richtiges Bouldern, aber schon kein Gehen mehr im eigentlichen Sinn. An einigen Stellen ist der Weg schmal und es geht einige Hundert Meter steil runter.

Ein gewisses Maß Angst sorgt für Respekt vor dem Berg. Hier sind immerhin schon Menschen gestorben. Und es ist anstrengend. An vielen Stellen kommt man am besten mit den Händen über den Felsen vorwärts. Eine Kletterhalle von innen gesehen zu haben ist hilfreich, aber keine Voraussetzung. Es gibt immer wieder Plateaus, an denen man ausruhen kann, sowie einigen schattige Stellen hinter Felsen. Nach zweieinhalb Stunden hat man es dann geschafft. Am Gipfel winkt eine tolle Aussicht über den kompletten Canyon. Angels Landing liegt in einer Schleife. Irgendwo ganz tief unten fahren die Shuttlebusses, die von hier wie Teile einer Modelleisenbahn aussehen. Der Rückweg wird dann zwar nochmal anstrengend und sorgt für ein Gummi-artiges Gefühl in den Knien, aber den Muskelkater des Vortags nimmt man gerne in Kauf. Unten am Virgin River kann man nochmal seine Füße kühlen. Und noch einmal zurück auf den Gipfel schauen.

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Mit durchschnittlicher Kondition kann man den Weg locker schaffen. Mitnehmen sollte man Sonnencreme, Kopfbedeckung, ein Minimum von 2 Litern Wasser, wandertaugliche Schuhe.

Die größte Gefahr auf dem Weg sind nicht die Felsen. Oder die Sonne. Sondern die Menschenmassen. Man schiebt sich an einigen Stellen eng aneinander an den Felsen vorbei.

Ich erlebe eine Frau, die sich weinend den Berg hochzieht und ihrer Begleitung signalisiert, dass sie nicht mehr kann und umkehren will. Und das an einer der engsten Stellen des Weges. Die Wanderung hier zu unternehmen muss jeder für sich selbst entscheiden. Um sich der eigenen Höhenangst zu stellen ist das nicht der richtige Ort.

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Angel´s Landing ist ein definitives „Do it!“ und ich bin froh den Weg dieses Mal gelaufen zu sein. Ich war schon vor 2 Jahren hier,  im Zion Nationalpark

Damals hatte ich mich mit einem Bekannten für die kürzeren Wanderwege entschieden, da wir auf der Durchreise waren und abends noch weiter wollten.

Am Tag nach dem Trail ist erstmal Muskelkater auskurieren angesagt. Ein Glück hat unsere Airbnb Unterkunft einen Jacuzzi und wir regenerieren im Blubberblasenbad. Ahhh!

Warst du bereits im Zion Nationalpark? Hast du vor noch hinzufahren?

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