Als Langzeitreisender bin ich kontinuierlich dabei, die einen ausgewogenen Umgang mit meiner Ernährung zu finden. Ich habe verschiedene Ziele, die manchmal zusammen passen, manchmal aber auch überhaupt nicht. Wenn ich diese als Regeln zusammenfasse:

1) Ich möchte möglichst regionale/ landestypische Gerichte probieren
2) Über günstiges Essen freut sich mein Geldbeutel
3) Gesundes Essen ist lecker

In bisherigen Urlauben konnte ich die letzten Punkte eher vernachlässigen. Ich war 3-4 Wochen im jeweiligen Land. So viel kann man nicht ausgeben für Essen und die zu viel angefressene Pfunde sind zu Hause mit normaler Ernährung und moderatem Cardiotraining wieder weg.

Das sieht auf einer Langzeitreise anders aus, wie ich gerade feststelle. Und es ist von Land zu Land stark unterschiedlich. Thailand ist ein Paradies für Essen. Obst und Street Food ist dort sehr günstig zu haben. Aber schon hier gibt es Unterschiede, etwa zwischen einer Insel im Süden mit geringerer Auswahl und höheren Preisen als etwa in Chiang Mai. In China sieht es schon anders aus: bestimmte Obstsorten wie Bananen, Äpfel und Ananas sind überall günstig zu haben. Ebenso etwa die Grundnahrungsmittel Nudeln oder Reis und einfache Gerichte damit. Birnen z.B. schon nicht mehr so günstig, man lag da bei 5 Yuan (75 Cent) pro Stück. Und einzelne Orangen lagen bei 6-8 Yuan. Portionierte Jackfruit, in Qingdao gekauft, lag dann schon bei 10 Yuan für eine winzige Schale mit 6 halben Einzelstücken.

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In Südkorea wird es dann richtig teuer: das Kilo Orangen für 5900 Won (1000 Won sind ca. 85 Eurocent) im Supermarkt, Trauben und oder Korean Melon 8000 Won, eine einzelne Paprika für 1500 Won. Wassermelonen gibt es für 20.000 Won. Mir wird ganz schwindlig von diesen Preisen! Essen im Restaurant ist auch ziemlich teuer. Es gibt ab und zu als Ausnahme kleine Nudelshops, die Bibimbap für 4500 Won anbieten. Ansonsten sind in Restaurants die günstigsten Gerichte ab 8000 Won zu haben. Essen ist auch oft ein soziales Großereignis wie Chicken & Beer oder die Bulgogi Grills und daher für Soloreisende eher weniger geeignet.
Dazu möchte ich auf Dauer nicht nur auswärts Essen, da das Essen viel mehr Kohlenhydrate und Fett enthält als das, was ich zu Hause esse. Seoul ist voll mit Street Food Ständen, doch das meiste ist „irgendwas frittiert“. Und das ist auf Dauer einfach keine Option. Ebensowenig wie McDonalds oder asiatische Fertigsuppen. Im Hostel waren einige Jungs unterwegs, die sich mit einer Diät aus Tütensuppen, Peanutbutter auf Toast und Cereals ernährten. Nicht mein Fall.

Selbst kochen ist in Hostels teilweise möglich, was in China nie möglich war. Allerdings hat das Einkaufen seine Tücken. Innerstädtische Supermärkte von Ketten gibt es nicht in der Frequenz wie in Deutschland. Home plus express ist ab und zu auffindbar. Es gibt 4 große Ketten, Costco, Home plus, Lotte Mart, E-Mart, aber diese haben nur an einigen Stellen in Seoul Filialen. Dazu ist es nicht so wie in Deutschland, dass die großen Supermärkte günstiger wären. Im direkten Vergleich waren die kleinen No-Name Supermärkte teils günstiger. Teurer waren allenfalls die GS25 und 7Eleven Stores, die auch einige verpackte Nahrungsmittel führen. Das Dilemma besteht darin, dass es für bestimmte Dinge keine kleinen Packungen gibt, die sehr viel günstiger sind.

Ohne Rücksicht auf den Leser folgt nun meine Einkaufsliste und Strategie, mit der ich mich durch Südkorea gekocht habe. Ich hatte länger recherchiert, Blogs und Supermärkte nach Informationen durchstöbert sowie Bekannte aus Korea befragt. Einige Nahrungsmittel sind in Seoul günstig zu bekommen. Tofu ist extrem günstig (380g für 1000 Won). Karotten gingen preislich noch mit 1000 – 1600 Won für 2 monstergroße Exemplare. Karotten gibt es einmal gewaschen einmal ungewaschen günstiger. Broccoli für 1200 – 1400 Won ist auch bezahlbar. Generell gibt es einige regionale Gemüse, die günstig zu haben sind. Für Korea gerade lächerlich billig sind etwa frischer Pak Choi, Lotuswurzeln und Sproßen für 500 – 1000 Won. Die Preise für Sojasauce (3000 Won für die allerbilligste 1 Liter Flasche) und Kochukaru waren nicht mehr ganz so günstig. Reis gab es ab 4000 Won/1kg. Also etwas teurer als in Deutschland.

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Und zum Frühstück? Müsli habe ich nicht gesehen, es gab nur süße Cereals der üblichen Hersteller für 6000 – 8000 Won. Ein Kanadier im Hostel hatte mir noch sein Glas Peanut-butter vermacht, auch hier lag der Straßenpreis bei 8000 Won. Das sind ziemlich hohe Preise bei denen mir bald schwindlig wurde.

Ein guter Tipp: Obst direkt bei Straßenhändlern kaufen, die oft direkt vom Lastwagen Orangen oder Erdbeeren verkaufen. Echtes Sparpotential! Abends stehen diese an Kreuzungen in Seoul und verkaufen wirklich direkt von der Ladefläche eine Obstsorte. Das lohnt sich auf jeden Fall.

Generell lohnt sich die Anschaffung von Grundnahrungsmitteln nur dann, wenn du mehrfach kochst. Und länger an einem Ort bleibst, denn ansonsten schleppst du alles im Rucksack herum. Ich hatte zwischendurch ein Hostel ohne Küche – dort waren dann verderbliche Nahrungsmittel fehl am Platz.

Und ganz so strikt muss man es ja auch nicht halten mit dem Essen. Im Hostel habe ich immer mit viel Gemüse und wenig Kohlenhydraten gekocht. Außerhalb habe ich gerne die Leckereien der Straßenständen verkostet. Das ist ein ganz guter Mix.

Wie sieht deine Essensstrategie aus in Korea und zu Hause?

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One Reply to “Staying healthy in Seoul: günstig leben und selbst kochen”

  1. Außen Essen in Seoul ist doch schwierig.. Alles firittiert zu viel Kalorie. Die Preise der Lebensmittel steigt nach und nach. Nach dem Lesen dachtei ich nach… Nicht mehr Süßigkeit!

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