Die Weltreise steht an – wohin jetzt mit allem, was sich da bislang so in meiner Wohnung angesammelt hat? Ich habe mich für die Variante „Wohnung auflösen“ entschieden.

In meinem Fall war das ein Zimmer in einer WG, was Vorteile mit sich bringt: ich kann Dinge (Küchenutensilien, Badeinrichtung, Lampen etc.) auch stehen lassen und muss die Wohnung nicht besenrein übergeben. Die letzten Monate waren auch so schon angefüllt damit, Dinge loszuwerden im Mulitchannel-Betrieb zwischen Hausmüll, Recyclinghof, Ebay-Kleinanzeigen sowie Ebay, Amazon und Discogs. Damit habe ich meinen Besitzstand stark reduziert, was auch gut war.

Irgendwo muss der verbliebene Rest aber nun hin während meiner Reise. Ein Freund hatte während seines mehrmonatigen Kanada-Aufenthalt seine Dinge bei Freunden und Bekannten untergestellt. Mir wäre das zu heikel, zumal ich nicht genau weiß, wann ich zurückkomme.

Konkret lief es auf die 2 Optionen Self Storage oder Möbelhotel Mama hinaus. Ersteres hörte sich erstmal ganz gut an, beim Recherchieren nach Preisen sah es aber weniger gut aus. Aber der Reihe nach:

Option 1: Self Storage
Anmietung von Lagerfläche bei kommerziellen Anbietern.

Pro: Kurze Fahrwege in der Stadt zum einlagern, die Sachen sind sicher untergestellt.
Contra: Kosten. Die kleinsten Units fangen bei 50 Eur an und haben gerade mal 2 Quadrameter Grundfläche. Brauchbare Einheiten sind ab 80 Eur zu haben, teils eher 100 Eur. Es enstehen also folgende laufenden Kosten : 80 Eur Miete pro Monat = 960 Eur pro Jahr. Dazu müssen bei Abreise und Wiederankunft die Dinge mit Transporter zum Ort transportiert werden. Vorteil innerhalb von Berlin: das ist günstig. Ein Transporter ist realistisch für 4 Eur die Stunde zu bekommen (die 2,50 Eur Angebote sind zumeist vergeben), also etwa 5 Stunden 20 Eur + Sprit 10 Eur = 30 Euro, jeweils für An- und Abreise.

Option 2: „Möbelhotel Mama“
Einlagern bei der Familie im Keller.

Pro: keine laufenden Kosten, nur einmal für den Transporter
Contra: Fahrtkosten, denn das Haus befindet sich 700 Kilometer weit weg.

Hier gibt es nur einmalige Kosten, und zwar für den Transporter. Für meine Besitztümer benötige ich einen Sprinter Cargo II (Maße Ladefläche 3,20 x 1,70 x 1,60 m) und dafür fallen Miete und Spritkosten an. Bei dem Vermieter meiner Wahl (ich unterstelle, dass Robben & Wientjes der günstigste Transporterverleiher in Berlin ist) gibt es den Wagen in einem Tarif für 2 Tage mit 1200km inklusive für 222 Eur. Der Über-Kilometer kostet 0,16 Eur und bei 1300 km Fahrstrecke fallen 200 Über-Kilometer an, damit plus 16 Eur. Summe Mietpreis wäre also 238 Eur.

Die Spritkosten hatte ich im Vorfeld wie folgt korrigiert: Ich hatte mir die Herstellerangaben herausgesucht und wie folgt kalkuliert. Verbrauch 8,5l. Preis pro Liter 1,35 Eur. Also 15 x 1,35 x 8,5 = 160,65 Eur Spritkosten.

In der Realität sah es anders aus als in der Planung. Der Wagen verbrauchte deutlich mehr (eher 11,23 Liter – und das bei 110 km/h Schnitt) , dafür ist zwischenzeitlich der Ölpreis massiv gefallen. Am Ende fielen an 140,81 Eur für 123 Liter Diesel. Summe total Mietwagen 378,81 Eur, und diese Summe fällt nochmals an bei Rückkehr (steigenden Ölpreis, Inflation und Preiserhöhungen beim Fahrzeugverleiher lasse ich hier mal außen vor).

Zwar ist pro Tour eine Leerfahrt dabei um den leeren Transporter wieder in Berlin abzugeben, aber das nehme ich in Kauf, denn Alternativen gab es nicht. Ich hätte den Umzugswagen teilen können aber mir 2 Umzüge anzutun, war dann doch keine wirkliche Option. Ebenso entfiel die Option „hier ausleihen, dort abgeben“. Das erwies sich als deutlich teurer als die doppelte Fahrt.

And the winner is…
Ziemlich eindeutig die Einlagerung im Hotel Mama. 757 Eur an einmaligen Kosten versus 960 Eur Kosten alleine im ersten Jahr für den Self Storage. Ein Bekannter aus Mannheim, der selbst Umzugsspediteur ist meinte letztens noch, dass Sinn macht für das Einlagern von Möbeln eine Wohnung anzumieten, das sei billiger als Lagerfläche anzumieten.

Also festhalten: um während der Weltreise Mietkosten zu sparen ist es empfehlenswert, Familie und Bekannte um Kellerräume zu bitten.

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